Die Biografie des Künstlers
Persönlichkeit des Künstlers

«Wo ich bin, ist das Zentrum», so antwortet der schon ältere Werner Urfer auf die Frage, ob er sich nicht in die Mitte des Tisches setzen wolle, anlässlich einer Vernissage. Er war gern unter Menschen, kam mit allen ins Gespräch, war witzig und bei vielen beliebt. Ohne je eine Unterrichtsstunde erhalten zu haben, spielte er Klavier, Keybord und Mundharmonika.

 

Die Kinder unterhielt er gerne mit seinen Jonglierkünsten. Da «tanzten» Stühle und andere Gegenstände auf seinem Kinn und seiner Nase. Alkohol bedeutete ihm nie viel. Zeitlebens gehörte aber gutes Essen zu seinen Leidenschaften. Dementsprechend war auch sein Körpergewicht. Neckisch wurde er deswegen auch einmal in der Stadt empfangen mit: «So Urfer, bisch dä Berg abe grugelet!»

 

Seine Spielfreudigkeit war legendär. Sei es ein Fussballspiel am Familiensonntag in der Zürcher Allmend, mit Freunden ein Boule, zu Hause oder auch mal im Casino ein Roulette. Billard, Tennis, Minigolf gehörten auch dazu. Seine Kinder waren die einzigen, die mit ihrem Vater spielen «mussten». Da galt es mit Kunstkarten Ausstellungen zusammenzustellen, Schach- und «Mannsgöggeli-Turniere» wurden veranstaltet, verschiedene Versionen Romé wurden gespielt.

 

Diese temperamentvolle Seite konnte durchaus auch in Jähzorn umschlagen. Geduld gehörte nicht zu seinen Tugenden. Neben den geselligen gab es aber auch ganz viele Stunden, in denen der Maler vor seiner Staffelei sass, vertieft in sein Werk. Er schuf sich eine ganz eigene Welt. Viele seiner Bilder zeugen von einer Sehnsucht nach Harmonie. Er war Zeit seines Lebens ein Suchender. Aber auch religiöse Fragen beschäftigten ihn.